Im Sauerland bietet sich Tauchern eine Reihe von interessanten Tauchrevieren. Die meisten Menschen verbinden mit dem Sauerland in erster Linie Urlaub in reizvollen Hügellandschaften mit viel Wald und Wiese und beschaulichen Städtchen und Dörfern. Weniger bekannt ist, dass das Sauerland auch über einige interessante Tauchreviere verfügt.
Vor allem die zahlreichen Stauseen im Sauerland und der näheren Umgebung bieten sich für Tauchgänge an. Aber auch Seen in ehemaligen Steinbrüchen und sogar geflutete, alte Bergwerkstollen können hier erkundet werden. Die sauerländischen Tauchreviere sind für Taucher unterschiedlich attraktive Ziele. Die meisten Stauseen verfügen über Divespots, hier und da muss man sich Parkplätze und See im Sommer aber nicht selten mit zahlreichen Badegästen teilen. Auch die Sichtverhältnisse unter Wasser sind unterschiedlich gut. Manche Seen sind aber durchaus einen Tauchgang wert, einige bieten auch echte Taucherlebnisse. Zum Teil darf nur nach vorheriger Anmeldung getaucht werden, bei manchen Divespots werden auch Gebühren verlangt.
Das Tauchgebiet im Diemelsee
In der Nähe von Willingen liegt der vergleichsweise wenig betauchte Diemelsee. Der Einstieg befindet sich hier in einer kleinen Bucht nahe der Staumauer und ist von der Straße aus nicht ganz leicht zu erreichen. Da hier nur wenige Taucher unterwegs sind, ist die Sicht unter Wasser recht gut und man kann verschiedene Fischarten vom Flussbarsch bis zum Hecht antreffen. Anmelden muss man sich hier vor dem Tauchen nicht.
Tauchen im Steinbruch Biggesee
Getaucht werden kann auch im bekannten Biggesee, der mit zwei Tauchplätzen aufwarten kann. Der ehemalige Steinbruch im Norden der Bigge darf allerdings nur nach vorheriger Anmeldung beim Tauchclub betaucht werden. Wer hier ins Wasser möchte, muss zudem das Deutsche Tauchsportabzeichen in Silber vorweisen. Wer nur das DTSA-Bronze erworben hat, muss sich von einem Tauchlehrer begleiten lassen. Belohnt wird man mit dem Anblick steiler Schieferwände und zahlreicher Fische. Getaucht werden darf allerdings nur Sonntags morgens bis in die Mittagszeit. In einem Nebenarm der Biggetalsperre liegt ein Divespot mit zwei Einstiegstellen. Hier benötigt man keine Genehmigung und kann auf dem Grund des Sees die einzigen verbliebenen Überreste der gefluteten Dörfer bewundern.
Die Delecker Bucht am Möhnsee
Am Möhnesee gibt es eine Einstiegsstelle in der Delecker Bucht, die ganzjährig betaucht werden kann. Hier darf man auch während der Nachtstunden tauchen. Nötig ist eine vorherige Anmeldung bei der DLRG. Im Sommer kann es auf dem angrenzenden Parkplatz und am Ufer recht lebhaft zugehen. Unter Wasser warten ein alter Steinbruch und viele Fische auf den Taucher. Die Sichtweite schwankt allerdings recht stark und kann nach starken Regenfällen deutlich abnehmen.
Tauchen im Sorpesee
Der Sorpesee bietet zwei Einstiegsstellen, die abhängig von der Jahreszeit betaucht werden dürfen. Der Wintertauchplatz ist von Mitte November bis Ende März geöffnet und eignet sich für Anfänger nur bedingt, ist für Fortgeschrittene aber ein interessantes Tauchrevier, für das man aber einen Trockentauchanzug braucht. Der Sommertauchplatz bietet sich auch für Anfänger an und ist daher oft recht bevölkert, weil auch Tauchschulen ihn für die Ausbildung nutzen. Beide Tauchplätze des Sorpesees sind kostenpflichtig.
Abtauchen im Edersee
Im Edersee kann man auf seinen Tauchgängen nicht nur zahlreiche Fische bewundern, hier trifft man auch die Reste eines einst in den Fluten versunkenen Dorfes an. Zwei Tauchspots gibt es hier. Der erste befindet sich in direkter Nähe des alten Dorfes, während der zweite in historischer Sicht weniger spannend sein mag, aber dafür mit größerem Fischreichtum aufwarten kann.
Eintauchen in den Bergsee
In der Nähe des Städtchens Brilon liegt ein besonders interessantes und beliebtes Tauchgebiet der Region: Der Bergsee bei Messinghausen. Das Wasser des ehemaligen Steinbruches ist glasklar, aber auch sehr kalt. Eine geeignete Ausrüstung sowie ausreichend Erfahrung im Kaltwassertauchen sind Pflicht, wenn man hier in eine Tiefe von bis zu 45 Metern hinabsteigen möchte. Im privat betriebenen See warten verschiedene versenkte Gegenstände wie zum Beispiel ein altes Militärboot, Stahlröhren oder ein Lieferwagen auf Entdecker.
Das blaue Wasser und das spektakuläre Panorama des Steinbruchs sorgen aber auch ohne solche Attraktionen schon für Faszination. Das Tauchen im See ist kostenpflichtig und bedarf der vorherigen Anmeldung. Nach einem Tauchgang entspannen sich die Taucher gerne in den Abendstunden beim Grillen.
Tauchen in der Schiefergrube
Zu den interessantesten Tauchspots im Sauerland gehört sicherlich die Schiefergrube Christine bei Willingen, die 1971 stillgelegt und zum Teil geflutet wurde. Das Tauchen in der nur von den Tauchlampen erhellten Dunkelheit ist schon eine besondere Herausforderung, bei der sich zahllose Relikte früherer Bergbauarbeit entdecken lassen. Getaucht werden darf hier nach Anmeldung in Begleitung eines ausgebildeten Höhlentauchers. Wer selbst eine entsprechende Ausbildung besitzt, kann sich auch alleine seinen Weg durch das faszinierende Unterwasserlabyrinth bahnen.